Nach dem jüngsten Kursrutsch an den globalen Aktienmärkten blicken die Anleger gespannt auf die neue Woche. Grosse Impulse sind heute nicht zu erwarten. Spannend wird es erst im Wochenverlauf, denn sich die EZB zu ihrer Sitzung. Mit einer raschen Erholung rechnen Experten angesichts anhaltender Turbulenzen an den Finanzmärkten vieler Schwellenländer nicht. Die begonnene Konsolidierung bei Dax & Co dürfte sich noch einige Zeit fortsetzen. Der Kursverlust von sechs Prozent während der vergangenen zehn Handelstage ändert nichts an der weiterhin sehr ambitionierten Bewertung der Aktienmärkte.' Nun bräuchten die Anleger etwas Geduld. Auch die Autoren des Bernecker-Börsenbriefs 'Die Termin-Börse' vertreten die Einschätzung, dass die Aktienmärkte vorerst weiter fallen werden. Den größeren Teil der Konsolidierungsphase dürften sie aber hinter sich haben.Pessimistisch zeigt sich dagegen Marktstratege Markus Reinwand von der Landesbank Hessen- Thüringen (Helaba). Zum jüngsten Stimmungsdämpfer komme die gestiegene Volatilität als Seismograf für die Nervosität der Anleger. Auch nach der 'längst fälligen Korrektur' sei das Chance-/ Risikoverhältnis an den Börsen nicht attraktiv. Die aktuellen Bewertungen seien den Unternehmensgewinnen davongeeilt und ließen kaum noch Spielraum für fundamental untermauerte Kurssteigerungen. 'Wie der Januar, so das ganze Jahr', laute eine alte Faustregel - für den Dax steht hier aktuell ein Minus von knapp dreieinhalb Prozent zu Buche.Die US-Börsen haben am Freitag einen enttäuschenden Handelsmonat mit Verlusten beendet. Schlechte Zahlen von Amazon und Chevron drückten laut Händlern zusammen mit anhaltenden Sorgen um einige Schwellenländer auf die Stimmung. Der Dow Jones Industrial ging 0,9 Prozent tiefer aus dem Handel. An der Nasdaq ging es um 0,3 Prozent nac unten. Schlechte Unternehmsbilanzen hätten den Erholungsversuch vom Vortag wieder zunichte gemacht, sagten Händler. Einige Börsianer sprachen auch wegen der Spannungen in den 'fragile five' der Emerging Markets von einer wieder nervösen Schaukelbörse. Die Aktie von Amazon rutschte um 10,9 Prozent ab. Das Wachstum beim weltgrößten Online-Händler hatte sich im wichtigen Weihnachtsgeschäft verlangsamt und zudem beunruhigten Aussagen zum Ausblick, begründeten Händler den Verkaufsdruck. Analyst Michael Souers von S&P Capital IQ stufte das Papier auf 'Sell' ab. Die Aktien des Spielzeugherstellers Mattel brachen am Ende des Nasdaq- 100-Index nach der Vorlage von Quartalszahlen um 12,0 Prozent ein.Der Ölkonzern Chevron hatte im vierten Quartal unter fallenden Preisen im Raffineriegeschäft gelit- ten und musste einen heftigen Gewinnrückgang hinnehmen. Die Aktie rutschte schließlich am Dow- Ende um 4,1 Prozent ab. Auch ExxonMobil verloren weitere 1,9 Prozent an Wert. Bester Dow-Wert waren dagegen Microsoft mit einem Plus von 2,7 Prozent zu. Kreisen zufolge will der Softwarehersteller den Chefposten nach langem Ringen wohl doch mit einem Firmen-Insider besetzen. Führender Kandidat sei derzeit der für das Firmenkunden-Geschäft zuständige Manager Satya Nadella, hieß es. Ein Händler begründete die positive Reaktion vor allem damit, dass an diesem Punkt eine schnelle Lösung in der Frage des neuen Chefs von Vorteil für das Unternehmen ist. Im Nasdaq-100-Index sprang die Aktie von Google um 4,19 Prozent nach oben. Der Internetkonzern bleibt eine Geldmaschine. Dank des florierenden Werbegeschäfts hatte er im Schlussquartal des vergangenen Jahres 3,4 Milliarden Dollar (2,5 Mrd Euro) und damit 17 Prozent mehr verdient als im vierten Quartal 2012. Facebook-Papiere knüpften an ihren Höhenflug vom Vortag in Reaktion auf Zahlen an und erreichten im Verlauf ein neues Rekordhoch. Die Aktie schloss 2,5 Prozent höher.

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