Der Germany 30 konnte sich am Donnerstag von den Verlusten des Vortages wieder erholen. Nach dem Anstieg an den Abwärtstrend der vergangenen Wochen muss nun aber wieder mit Abgaben gerechnet werden. Die Korrektur ist dabei durchaus auch bis 9.228 Punkte direkt fortsetzbar. Geht es unter dieses Niveau, dann wäre auch Platz bis zur Unterkante des mehrtägigen Trendkanals bei 9.170 Punkten gegeben. Ein Ausbruch über die 9.450 Punkte könnte das Chartbild kurzfristig aufhellen, bleibt aber abzuwarten.Der Index versucht, den mittelfristigen Aufwärtstrend zu halten. Um diesen zu bestätigen und wieder größere Chancen auf der Oberseite zu eröffnen muss es aber über 9.550 Punkte zunächst zum Schlusskurs hinausgehen. In diesem Fall wären dann Gewinne bis 9.672 Punkte drin. Kippt der Index aber durch die 9.228 Punkte zum Schlusskurs, dann kann sich die Korrektur bis 9.000 Punkte kurzfristig nochmals beschleunigen.Die neue Woche verspricht vor allem eines: Nicht langweilig zu werden. Neben dem US- Arbeitsmarktbericht am Freitag stehen schließlich Notenbankentscheidungen in der Eurozone, in Großbritannien (beides am Donnerstag) und in Australien an. Die australische Notenbank macht dabei in der Nacht zu Dienstag den Auftakt. Nachdem die Inflation in Australien zuletzt überraschend angezogen ist, sollte eine Zinssenkung bei der RBA vom Tisch sein. Grundsätzlich dürfte der nächste Schritt eher eine Leitzinserhöhung sein, die aufgrund einer noch fragilen Arbeitsmarkterholung aber nicht vor dem 4. Quartal 2014 erfolgen dürfte. Die britische Notenbank sollte sich dagegen spätestens in den kommenden Wochen dazu äußern, was die Währungshüter in Betracht ziehen, wenn die Arbeitslosenquote von zuletzt 7,1 % unter den in der „forward guidance“ festgelegten Schwellenwert von 7 % rutscht. Dabei lassen weitere Besserungstendenzen am Arbeitsmarkt wohl nicht lange auf sich warten, betrachtet man die gute Stimmung unter den Unternehmen, die der heute zur Veröffentlichung anstehende PMI für den Industriesektor trotz des erwarteten minimalen Rücksetzers auf 57,3 Punkte untermauern sollte. Das mögliche Timing einer strafferen Geldpolitik wird die Bank of England aber wohl erst nach der Veröffentlichung ihres Inflationsberichts am 12. Februar konkretisieren. Das geldpolitische Highlight dürfte derweil die Sitzung der EZB sein, besonders nachdem die Inflation zu- letzt weiter gesunken ist . In den USA fällt die nächste geldpolitische Entscheidung erst wieder im März. Wir rechnen damit, dass die graduelle Reduzierung der Anleihenkäufe dann fortgesetzt wird. Die Fed hält sich allerdings auch die Option offen, mit dem „Tapering“ zu pausieren, sollte sich die wirtschaftliche Lage wieder verschlechtern. Umfrageergebnisse unter Einkaufsmanagern weisen darauf nicht hin. Der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe dürfte im Januar zwar moderat um 1,2 auf 55,3 Punkte nachgeben, aber so immer noch auf ein solides Wachstum der Industrie hindeuten.