Nach der enttäuschend schwachen Inflation in Deutschland blieb im Januar auch die Preisentwicklung in der Eurozone hinter den Erwartungen zurück. Demnach hat sich die Inflationsrate von 0,8 % auf 0,7 % gg. Vj. abgeschwächt (Konsens: 0,9%). Vor allem vor dem Hintergrund der jüngsten EZB-Diskussionen ist diese Entwicklung spannend: So hatte Notenbankpräsident Draghi zuletzt zwei Punkte herausgestellt, die den Ausschlag für eine weitere Lockerung der Geldpolitik geben könnten: ein ungewollter Anstieg der Geldmarktsätze und ein Fall der mittelfristigen Inflationsperspektiven. Auf Seiten der Inflation ist mit der aktuellen Teuerung von 0,7 % im Januar wieder dasselbe niedrige Niveau erreicht wie im Oktober, als sich die Notenbank anschließend zu einer weiteren Zinssenkung durchgerungen hat. Umso mehr rückt die EZB-Sitzung am Donnerstag in den Fokus. Wir können uns allerdings gut vorstellen, dass die Wäh- rungshüter heraushalten, dass der Rückgang der Teuerung vor allem auf niedrigere Energiepreise zurück- zuführen ist und die Kernrate – anders als im Oktober – sogar moderat zugelegt hat. Auf der Februarsit- zung sollte deshalb wohl noch von weiteren Maßnahmen abgesehen werden. Der Euro hat die Möglich- keit einer weiteren geldpolitischen Lockerung derweil eingepreist und zum US-Dollar auf unter 1,35 USD nachgegeben.Überraschend schwache Daten gab es auch aus Deutschland, wo die Einzelhandelsumsätze im Dezember um 2,3 % gg. Vm. gesunken sind – so stark wie seit mehr als vier Jahren nicht mehr. Ein Grund könnten die teuren Strompreise sein, die die Kaufkraft belasten. Dank sehr guter Stimmung der privaten Haushalte und der guten Arbeitsmarktsituation bleiben wir aber optimistisch, dass der private Konsum 2014 zu einer zentralen Wachstumsstütze heranreift.Im vergangenen Jahr hat die russische Ökonomie das niedrigste Wachstum seit der Weltwirtschaftskrise 2008/09 verzeichnet. Das Bruttoinlandsprodukt stieg lediglich mit einer verminderten Jahresrate von 1,3 %. Das war deutlich niedriger als zuvor erwartet, 2012 hatte die Zunahme noch auf 3,4 % gelautet. Das langsamere Wachstum 2013 umfasste sämtliche Sektoren, besonders aber Industrie und Bauwesen. Das russische Ministerium für Wirtschaftsentwicklung erwartet im 1. Quartal nunmehr lediglich ein Wachstum um 1 %, geht aber im Frühjahrstrimester wieder von einer Beschleunigung auf 1,5 % - 2 % aus. Dass die russische Industrie auch einen schlechten Start zum Jahresbeginn 2014 erwischt hat, signali- siert der jüngste Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe: Der HSBC Russia Manufac- turing PMI sackte von 48,8 Punkten im Dezember auf 48,0 im Januar. Auch dies war der tiefste Wert seit den Jahren 2008/09. Neben einem schwachen Umfragewert zur aktuellen Produktionsleistung blieb mit 49,6 Zählern auch der Teilindex zur Auftragsentwicklung weitgehend undynamisch (Dezember; 49,8). Das gilt besonders bei den Auslandsorders, wofür das Detailergebnis der Umfrage lediglich 47,4 Punkte erreichte. Insgesamt zeigen die Daten die russische Wirtschaft in einer angespannten Lage mit einen schwachen privaten Konsum, sowie einer erhebliche Investitionszurückhaltung.