Keine Überraschungen erwarten wir heute bei den geldpolitischen Entscheidungen der Bank of England (BoE). Die Notenbanker jenseits des Ärmelkanals sollten sowohl den Leitzins bei 0,50 % belassen als auch das Volumen der Assetaufkäufe bei 375 Mrd. GBP. Die Arbeitslosenquote sank zuletzt auf 7,1 %. Ab dem 2. Quartal 2014 rechnen wir mit einem Unterschreiten der 7 % Marke. Die Währungshüter hatten zuletzt verdeutlicht, dass ein Unterschreiten dieser Marke keinen Automatismus hin zu einem restriktiveren geldpo- litischen Vorgehen mit sich bringt. Klarstellungen zur „forward guidance“ erwarten wir erst mit dem nächsten Inflationsbericht der BoE, der am 12. Februar veröffentlicht wird. Vor dem 3. Quartal 2015 rechnen wir mit nicht mit einer Leitzinsanhebung der britischen Notenbanker. Schwierig gestaltet sich derzeit die geldpolitische Lage für die EZB. Einerseits gab die Inflationsrate im gemeinsamen Währungsraum zum Jahresauftakt bei der Jahresrate überraschend wieder auf 0,7 % nach: Viel spricht daher dafür, dass die EZB ihre Inflationsprognosen (im Mittelwert 1,1 % für 2014 und 1,3 % für 2015) im März wei- ter nach unten adjustieren wird; die Deflationsfurcht bekommt damit neue Nahrung. An- derseits signalisieren Sentimentwerte (z. B. die Einkaufsmanagerindizes) und auch harte Konjunkturdaten (z. B. die Arbeitslosenquote) die weiterhin intakte graduelle Verbesserung der Wirtschaftsaktivität in der Eurozone. Vor diesem Hintergrund dürfte der EZB- Präsident Mario Draghi u. E. heute nur rhetorisch glänzen. Zwar wird wohl betont werden, dass man über ein ausreichendes Arsenal an Mitteln verfügt, um gegebenenfalls gegen eine Deflationsgefahr vorzugehen. Wie schon in seinem Interview der NZZ zum Gipfeltreffen in Davos dürfte Draghi aber bekräftigen, dass derzeit weder nachhaltige Inflations- noch Deflationssorgen vorliegen. Wir erwarten weder für 2014 noch für 2015 eine Leitzinsanpassung. Der deutsche Auftragseingang in der Industrie sollte das Jahr 2013 mit einem Monatsplus beendet haben, womit für das Schlussquartal 2013 zum fünften Mal in Folge ein Quartalsplus realisiert würde, was die robuste Verfassung der heimischen Wirtschaft unterstreicht. Wir erwarten 2014 ein BIP-Plus von 1,7 % (2013: 0,5%).

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