Jenseits des großen Teichs sehen die Konjunkturperspektiven besser aus. Da mit der Einigung von Demokraten und Republikanern bezüglich der Haushaltslage ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor vom Tisch ist, sollte das US-BIP 2014 um 2,3 % zulegen können. Die jahrelangen Konsolidierungsbemühungen der privaten Haushalte haben zu einer deutlichen Verbesserung der Verschuldungssituation geführt – gleichzeitig sorgte die Fed durch eine außergewöhnlich expansive Geldpolitik für rapide steigende Vermögenspreise sowohl bei Aktien als auch bei Immobilien. Für den Konsum stehen die Zeichen damit günstig. Springt der Funke dann auf die Investitionen der Unternehmen über, sollte sich die laufende Erholung am Arbeitsmarkt fortsetzen. Damit steht die Fed nun vor der Herausforderung, auf dem Höhepunkt ohne aber über eine spürbare Verschlechterung der Finanzierungskonditionen den Aufschwung wieder im Keim zu ersticken. Auf der FOMC-Sitzung vom 17./18. Dezember 2013 wurde mit einer Reduzierung des Kaufprogramms um 10 Mrd. USD auf nunmehr 75 Mrd. USD pro Monat der erste Schritt eingeläutet; in Abhängigkeit der Konjunkturdaten werden im kommenden Jahr weitere Schritte folgen. Um die Verwerfungen am Rentenmarkt so gering wie möglich zu halten, ist Kommunikationsgeschick gefragt: Die Fed wird versuchen, den Finanzmarktakteuren die Furcht vor einem baldigen Anstieg der Leitzinsen zu nehmen – so wurde die strikte Koppelung eines Anstiegs der Fed Funds an einen Fall der Arbeitslosenquote unter den Schwellenwert von 6,5 % zugunsten eines breiten Mixes an Arbeitsmarktvariablen, Inflationsindikatoren und Finanzmarktbedingungen bereits „einkassiert“. Damit wird eines deutlich: Eine richtiggehende Zinswende am kurzen Ende liegt unverändert in weiter Ferne – mit Blick auf die ohnehin sehr steile Zinsstruktur stellen damit Renditen für 10-jährige Treasuries jenseits von 3 % eine klare Kaufgelegenheit dar. Für den US-Dollar dürfte sich das Tapering leicht positiv niederschlagen.

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