Ähnliches gilt für die EZB. Eine geldpolitische Verschärfung dürfte auch hier nicht vor 2015 zur Disposition stehen. Nach der Reduzierung des Refinanzierungssatzes auf 0,25 % vom November fiel der Grundton von EZB-Präsident Draghi auf der Pressekonferenz zur Zinsentscheidung vom Dezember im Hinblick auf weitere Expansivschritte der Notenbank zwar etwas moderater aus; auf der Januar-Sitzung geht man daher davon aus, dass es keine weiteren Zinssenkungen – weder beim Leitzins noch beim Einlagesatz – geben wird. Im weiteren Jahresverlauf ist aber z. B. ein weiterer Langfristtender denkbar, der so gestaltet wird, dass die zur Verfügung gestellte Liquidität stärker als bisher den Weg in die Realwirtschaft findet.Von konjunktureller Seite steht der US-Arbeitsmarktbericht am nächsten Freitag besonders im Fokus. Allgemein wird für die Zahl der neugeschaffenen Stellen im Dezember ein Zuwachs in einer ähnlichen Größenordnung wie im November (203.000) unterstellt. Vor allem im Bausektor war es im vergangenen Winter zu spürbaren Stellenschaffungen gekommen, was sich mit Blick auf die anhaltende Stabilisierung am US-Immobilienmarkt in diesem Winter wiederholen könnte. Bei der Arbeitslosenquote hängt viel davon ab, wie sich die Partizipationsrate entwickelt. Diese war lange Zeit im Abwärtstrend, was auf eine steigende Zahl an Personen hindeutet, die sich aus verschiedenen Gründen nicht mehr arbeitssuchend gemeldet haben. Setzt hier aufgrund einer verbesserten Aussicht auf Erfolg eine Kehrtwende ein, dürfte die Arbeitslosenquote trotz der hohen Zahl an neuen Jobs nicht mehr so dynamisch zurückgehen wie im vergangenen Jahr. Im Dezember dürfte die Quote bei 7,0 % verharrt haben. Eine Indikation dafür, ob der Bericht des Bureau of Labor Statistics (BLS) ähnlich gut ausfällt wie im November, gibt wahrscheinlich bereits der ADP-Beschäftigungsbericht am Mittwoch. In der Vergangenheit stimmte die Veränderung bei den von dem Personaldienstleister gemeldeten Stellen für die Privatwirtschaft zwar in der Höhe nicht immer mit den offiziellen Zahlen des BLS überein, ein guter ADP-Bericht dürfte aber den Optimismus der Marktteilnehmer hinsichtlich der Veröffentlichung am Freitag beflügeln.
In Deutschland sollten sich die zuletzt positiven Sentimentwerte (u. a. ifo, PMI) in einer verbesserten Auftragslage und einer steigenden Produktionsaktivität niederschlagen. Im November dürften die Orders dabei um 1,7 % gg. Vm. zugelegt haben und die Industrieproduktion im Vergleich zum Oktober um 1,1 % gesteigert worden sein. In der Eurozone bleibt der Preisdruck niedrig. Mit 0,7 % gg. Vj. wurde dabei im Oktober zwar wohl der Tiefpunkt im aktuellen Zyklus erreicht, im kommenden Jahr rechnet manber auch nur mit einem durchschnittlichen Anstieg der Inflationsrate von 1,0 % (2013e: 1,4 %).