In Japan wird das Jahr 2014 weiter im Zeichen der Bekämpfung der Deflation stehen. Dabei wird sich der Erfolg der von Regierungschef Shinzō Abe angestrebten wirtschaftspolitischen Maßnahmen („Drei Pfeile“) erst noch erweisen müssen. Nachdem die ersten beiden Pfeile – ein Konjunkturpaket und eine ultralockere Geldpolitik – bereits auf den Weg gebracht wurden, erweist sich der dritte Pfeil (vor allem die Strukturreformen am Arbeitsmarkt) als Herausforderung. Die Inflationsrate hat als Folge der mutigen Maßnahmen der Bank of Japan den negativen Bereich zwar hinter sich gelassen, für die privaten Haushalte sind mangels entsprechender Lohnsteigerungen die Effekte aber bislang negativ. Die Anhebung der Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte im April 2014 dürfte die reale Kaufkraft der Haushalte über einen weiteren Anstieg der Inflationsrate (2014e: +2,3) zusätzlich schwächen – umso ent- scheidender ist ein kräftiges Lohnwachstum. Vor neuen expansiven geldpolitischen Maßnahmen dürfte die Bank of Japan zunächst die Ergebnisse der kommenden Lohnverhandlungen abwarten. Das BIP dürfte 2014 um verhaltene 1,3 % zulegen. Der japanischen Yen hat u.E. einen Großteil der Auswirkungen einer extrem lockeren Geldpolitik in Japan mit der Schwäche in 2013 schon vorweggenommen. 2014 könnte Ernüchterung einkehren, die eine Erholung der japanischen Valuta zum Euro zum Jahresende auf 129 JPY bewirken dürfte. Die Renditen 10-jähriger japani- scher Staatsanleihen dürften vor dem Hintergrund der anhaltenden Käufe der Bank of Japan nur marginal auf 0,7 % per Ende 2014 steigen.