Wie Japan setzt auch China mit einer Neuausrichtung des Wachstumsmodells auf eine Stärkung der Inlandsnachfrage auf der Verbraucherseite. Ein Umbau der Werkbank der Welt zu einer Konsum- und Dienstleistungsgesellschaft soll die Einkommenssituation der Chinesen langfristig verbessern. Damit hat das Land jedoch einen langsameren Wachstumskurs eingeschlagen. Ein umfangreiches Reformpaket zur Stärkung der Pri- vatwirtschaft und eine leichte Beschleunigung des Welthandels sollten 2014 ein Wirtschaftswachstum von 7,4 % (2013e: 7,7 %) ermöglichen. Ein voraussichtlich moderater Inflationsanstieg von 2,7 % erlaubt der Notenbank eine Fortsetzung ihrer expansiven Geldpolitik.
Von einer weltweiten Belebung der Nachfrage in der Region profitieren in der Region auch die Exporteure in Hongkong, Malaysia, Taiwan oder der Republik Korea. Dabei erweist sich allerdings die schwache Gewinnlage der Unternehmen als Investitionsbremse. In vielen asiatischen Staaten sind zudem Investitionen in die Infrastruktur und Strukturreformen (Abbau von Handelsbarrieren, Subventionen sowie Überregulierung) längst überfällig. Für den Großraum Asien-Pazifik ist unter dem Strich damit ein nur moderates Wirtschaftswachstum auf Höhe des Vorjahres wahrscheinlich (4,2 % nach 4,3 %).
Für die Länder Süd- und Mittelamerikas steht trotz einer leichten Konjunkturbeschleunigung von 2 % auf 3 % mehrheitlich ein ökonomisches Wachstum unter Potential zu erwarten. Während sich Länder wie Chile und Peru als weitgehend stabil erweisen, belasten in Argentinien eine geschätzte Inflationsrate von mehr als 25 % und eine hohe Arbeitslosigkeit die wirtschaftlichen Aktivitäten. Die größte Volkswirtschaft Südamerikas, Brasilien, wird 2014 voraussichtlich mit einem Wachstum von 2,2 % unter Potential expandieren. Die in diesem Jahr stattfindende Fußballweltmeisterschaft und die für Oktober angesetzten Präsidentschaftswahlen werden voraussichtlich keine zu- sätzlichen Wachstumsimpulse mehr generieren. Stattdessen bescheren fallende Rohstoffpreise dem Land niedrige Umsatzerlöse, mit denen bislang erheblich die nationalen Sozialprogramme finanziert wurden. Deshalb wird sich das Wachstum des privaten Konsums, der in Brasilien für fast zwei Drittel des Bruttoinlandsproduktes steht, von rund 4 % im Jahr 2011 voraussichtlich auf 2,0 % 2014 halbieren. Emerging Markets mit Renditepotential.