In der Eurozone steht in der neuen Woche weniger die Geldpolitik als vielmehr die konjunkturelle Erho- lung im Fokus. Schließlich werden in weiten Teilen der Währungsunion Wachstumszahlen für das 4. Quartal 2013 veröffentlicht. Den Auftakt macht Frankreich, das sich zuletzt mit Blick auf ein überaus zurückhaltendes Stimmungsbild unter Unternehmen zum Sorgenkind entwickelte. So deuteten die jüngsten Einkaufsmanagerindizes weiter darauf hin, dass die Aktivität in der Industrie eher weiter zurückgefah- ren wird. Ein Grund ist der mangelnde Reformwille der Grande Nation. Während Spanien beispielsweise in den vergangenen Monaten die Lohnstückkosten deutlich reduziert hat, blieb eine entsprechende Anpas- sung in Frankreich aus. Die Folge: Während Spaniens Wirtschaft dank steigender Ausfuhren Tritt fasst, kann Frankreich kaum vom derzeit generell exportgetriebenen Aufschwung profitieren. Das von uns für das 4. Quartal erwartete relativ solide Quartalswachstum von 0,3 % ist dabei besonders auf Vorzieheffekte beim privaten Konsum zurückzuführen, bevor per Januar die Mehrwertsteuer erhöht wurde. Entspre- chend rechnen wir zu Jahresbeginn wieder mit einer deutlich niedrigeren Dynamik (Q1e: -0,1 % gg. Vq.). Anders in Deutschland: Das Jahr 2013 sollte zwar ebenfalls mit einem BIP-Plus von 0,3 % ausklingen. Hier sind die Weichen für eine Fortsetzung der Erholung mit Blick auf die gute Stimmung unter Unternehmen und Haushalten sowie der soliden Auftragslage gestellt. Sowohl steigende Investitionen als auch höhere Konsumausgaben dürften das BIP-Wachstum beflügeln (2014e: 1,7 %). Für die gesamte Eurozone sollte mit Blick auf das erwartete Quartalsplus der beiden Schwergewichte ebenfalls ein positives Wachs- tum im 4. Quartal zu konstatieren sein. Erstmals seit 2011 konnten dabei wohl wieder alle großen Länder der Währungsunion ihre Wirtschaftsaktivität steigern.