In der kommenden Woche, in der wichtige Konjunkturdaten rar gesät sind, dürfte sich der Fokus der Finanzmarktteilnehmer neben den Veröffentlichungen aus China auch auf die Sitzungen der europäischen Wirtschafts- und Finanzminister in Brüssel richten. Die Eurogruppe, also die Zusammenkunft der nationalen Ressortchefs der Euro-Länder, wird dabei über die wirtschaftliche Situation im gemeinsamen Währungsraum auf Basis der jüngsten Winterprognosen der Europäischen Kommission, den ESM als mögliches Instrument zur direkten Bankenrekapitalisierung im Euroraum und die ökonomischen Anpassungsprogramme für Zypern, Griechenland und Portugal diskutieren (Montag). Dagegen liegt der Hauptfokus beim ECOFIN-Rat, in dem die Finanzminister aller EU- Länder vertreten sind, beim Treffen am Dienstag auf dem einheitlichen Mechanismus zur Bankenabwicklung (SRM). Die Ergänzung zum einheitlichen Aufsichtsmechanismus soll (Stichwort: Bankenunion) möglichst zeitnah auf den Weg gebracht werden. Allerdings gibt es zum Teil noch recht unterschiedliche Auffassungen zwischen dem Rat und dem Europäischem Parlament über die genaue Ausgestaltung des SRM.
In China war die Jahresrate der Konsumentenpreise in den vergangenen Monaten rückläufig und dürfte im Februar mit 2,2 % auf den niedrigsten Wert seit Mai 2013 gefallen sein (Sonntag). Mit Blick auf die Produzentenpreise, die zuletzt in der Jahresrate sogar negative Werte auswiesen, zeichnet sich in den kommenden Monaten ein weiter nach- lassender Preisdruck ab. Die niedrigere Inflation begünstigt die Verbraucher, die zum Neujahrsfest weiter eine robuste Konsumtätigkeit gezeigt haben dürften. Die Jahresrate der Einzelhandelsumsätze dürfte im Februar von 13,1 % auf 13,5 % gestiegen sein (Donnerstag). Dagegen muss mit Blick auf die zuletzt schwächeren Umfragewerte bei den Einkaufsmanagern im Verarbeitenden Gewerbe bei der Industrieproduktion mit einer rückläufigen Jahresrate gerechnet werden (Veröffentlichung ebenfalls am Donnerstag).In den USA ist nach dem wetterbedingten Rückgang der Einzelhandelsumsätze zum Jahresbeginn im Februar mit einem leichten Rebound zu rechnen. Ohne größere Einflüsse aus dem Automobilsektor gehen wir von einem Monatsplus von 0,3 % aus. Die Stimmung der Verbraucher ist dabei im aktuellen Umfeld weiterhin als „freundlich“ zu bezeichnen. Seit einigen Monaten notiert der Umfragewert der Universität Michigan zum Konsumentenvertrauen im Bereich von rund 80 Indexpunkten, was konsistent mit einem moderaten Konsumzuwachs ist. Im März dürfte sich die Stimmung nicht wesentlich verändert haben. Im weiteren Jahresverlauf bleibt abzuwarten, wie die weiteren Konjunkturperspektiven eingestuft werden. Von geldpolitischer Seite ist hier vorerst nicht mit Gegenwind zu rechnen. Zwar dürfte die Fed ihren Kurs der Rückführung der Anleihekäufe fortsetzen, gleichzeitig wird die Notenbank auf absehbare Zeit weiter auf eine monetäre Verschärfung in Form von Zinserhöhungen verzichten.