An den Finanzmärkten der Schwellen- und Entwicklungsländer fiel gestern die Reaktion auf die geopoli- tische Entwicklung im Anschluss an das Referendum auf der Krim uneinheitlich aus. Während die Lokalwährungen in Südafrika, der Türkei, Brasilien und Peru schwächer tendierten, verzeichneten die von Korea, Indien, Indonesien, Mexiko, Chile, Kolumbien und sogar der russische Rubel Kursgewinne zum US-Dollar. Am russischen Anleihemarkt kam es im Anschluss an die von der EU und den USA verhangenen Sanktionen zu einem deutlichen Renditerückgang. Offensichtlich hält eine wachsende Gruppe von Marktteilnehmer aktuell den Höhepunkt der gegenwärtigen Eskalation für überschritten, nachdem die jüngsten Sanktionen gegenüber der Russischen Föderation milder ausfielen als zuvor befürchtet. Jedenfalls scheint sich die zum Ende vergangener Woche mehrheitlich risikoaverse Stimmung an den Finanz- märkten wieder aufzuhellen. Gewinner sind dabei vermutlich besonders Währungen mit einem attraktiven Zinsvorteil ("Carry-Währungen").Innerhalb des laufenden Aufwärtstrends erreichte die Aktie der Münchener Rück in der Woche vom 02. Dezember ihr bisheriges Hoch bei 162,70 Euro. Die Kraft, die die Käufer zuvor aufbringen mussten, um die mehrwöchige dynamische Kaufwelle am Leben zu halten, fehlte ab diesem Punkt jedoch und so kam es zu einer ausgedehnteren Korrekturphase in Form einer bullischen Flagge. Dieses Kursmuster ließ nach Abschluss der Korrektur eine weitere Kaufwelle erwarten und gegen Ende Februar schien es soweit zu sein. Der erste Ausbruchsversuch scheiterte jedoch und die Kurse fielen die letzten beiden Wochen wieder bis zur unteren Flaggenbegrenzung zurück. Diese wird durch den 50iger gleitenden Durchschnitt als auch eine breite horizontale Supportzone als Unterstützung verstärkt.
CRV macht Aktie interessant.
Ohne Zweifel, innerhalb der derzeitigen Korrekturphase ist die kurzfristige Tendenz in der Münchener Rück Aktie abwärts gerichtet, aber noch müssen mittelfristig orientierte Anleger den Kopf nicht in den Sand stecken. Bleibt die Aktie oberhalb von 141,45 Euro und kommt jetzt nicht zunehmend Verkaufsdruck auf, könnte nochmals ein Anlauf auf die obere Flaggenbegrenzung folgen. Es soll jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass erst ein nachhaltiger Ausbruch aus dieser und Kurse oberhalb von ca. 160 Euro den Stand der Bullen auch kurzfristig wieder festigen würden, so dass später Gewinne bis auf 170,00 Euro möglich werden.
Wie bereits geschrieben, könnte aufkommendes Abwärtsmomentum (bspw. ein Wochenschlusskurs klar außerhalb der Flagge) oder gar ein Rutsch unter 141,45 Euro den Bullen einen Strich durch die Rechnung machen. Die Lage müsste dann jedenfalls neu bewertet werden. Käufe in der Münchener Rück Aktie sind derzeit weniger durch eine extrem gute Wahrscheinlichkeit, sondern vielmehr aufgrund eines guten CRVs interessant.