In Mexiko entscheidet die Notenbank (Banxico) heute über die Höhe des Leitzinses. Wie die Mehrheit der Marktteilnehmer erwarten auch wir, dass die Zentralbanker dabei ihren Zins unverändert bei 3,5 % belassen werden. Der Grund dafür sind vor allem die überraschend geringen Preisrisiken in der mexikanischen Volkswirtschaft. Die jüngsten Preissteigerungen zeigen, dass Zweitrundeneffekte der durchgesetzten Steuererhöhungen auf die Inflationsentwicklung bislang geringer ausfallen als zuvor befürchtet. Mit Blick auf den Konjunkturverlauf wird die Banxico vermutlich bei ihrer bislang generell optimistischen Einschätzung bleiben, aber die negativen Einflüsse der bisherigen Steuerreform auf die Stimmung der Konsumenten berücksichtigen. Insgesamt sollte aber weiter das kurze Ende der Zinskurve gesucht blei- ben. Im Handel mit Terminprodukten erfolgt die Preisbildung derzeit mit einer im weiteren Jahresverlauf unterstellten Zinserhöhung um 20 BP. Vor dem großen Verfall an den Terminbörsen dürfte sich der Dax am Freitag kaum von der Stelle bewegen.An dem heutigen 'großen Verfallstag' laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Deshalb könnte es zum Wochenschluss ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten zu kräftigen Schwankungen kommen.
Bis auf den 'Hexensabbat' fehlen im Tagesplan die weiteren Höhepunkte. Einen Blick wert ist SAP . Die Aktionäre des Softwarekonzerns können sich auf eine höhere Dividende freuen. Zudem könnte das Unternehmen Aussagen zum Ausblick und Portfolio-Verkäufen machen. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) legten die Titel bereits um ein viertel Prozent zu.
Aktien von Sportartikelherstellern bewegten sich im Einklang mit dem Gesamtmarkt kaum vom Fleck. Der US-Konkurrent Nike hatte am Vorabend Zahlen und Ausblick geliefert. Der US-Konzern hatte zwar unerwartet gute Ergebnisse präsentiert, aber zugleich gewarnt, dass der starke Dollar zukünftig auf den Gewinn drücken könnte. Die Nike-Titel waren am Donnerstag nachbörslich zunächst um fast fünf Prozent gestiegen, dann aber um mehr als drei Prozent gefallen. Ein Händler sagte, der Nike- Ausblick lasse nur begrenzte Rückschlüsse auf Adidas und Puma zu. Beide Unternehmen hätten bereits über ähnliche Probleme berichtet.
Ansonsten steht mit der Deutschen Euroshop noch ein Unternehmen aus der zweiten Reihe mit Geschäftszahlen im Blick. Der Shoppingcenter-Investor will nach kräftigen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahr auch 2014 auf breiter Front zulegen.
Der im TecDax geleistete Minicomputerhersteller Kontron verzichtet auf gut ein Siebtel seiner Umsätze. Die Beteiligung an der unbitronix system solutions GmbH von 40 Prozent wurde an die Geschäftsführung des Unternehmens verkauft. Die Anleger zeigten sich erfreut: Bei L&S stiegen die Titel um 1,2 Prozent. In dem ansonsten nachrichtenarmen Umfeld sollten auch Analystenkommentare einen Blick wert sein. So zogen die Aktien der Commerzbank bei L&S um mehr als zwei Prozent an. Laut Händlern hat Morgan Stanley die Titel zum Kauf empfohlen.