Eine steigende Zahl an Personen in den vergangenen fünf Jahren aus verschiedenen Gründen nicht mehr arbeitssuchend gemeldet hat. Aufgrund der verbesserten Aussichten am US-Arbeitsmarkt ist davon auszugehen, dass sich zumindest ein Teil dieser Personen zukünftig wieder aktiv um einen Job bemüht und damit wieder in den Pool des Arbeitskräftepotentials aufgenommen wird. Im Jahresverlauf 2014 dürfte sich die Arbeitslosen- quote dennoch der Marke von 6,5 % weiter annähern, die von der Fed im Dezember 2012 als – mittlerweile loser – Schwellenwert für die Ausrichtung der zukünftigen Geldpolitik gesetzt wurde. Die US-Notenbank hatte zuletzt jedoch betont, dass es sinnvoll sei, auch noch einige Zeit nach Erreichen dieser Marke an dem aktuell sehr niedrigen Niveau der Fed Funds Rate festzuhalten. Wir rechnen daher frühestens 2015 mit einer Zinserhöhung.

Während sich die Lage in der britischen Industrie seit gut einem Jahr stabilisiert hat, fällt Frankreich im internationalen Vergleich zunehmend zurück. Im November dürfte die Produktion in beiden Ländern indes um 0,5 % gg. Vm. gestiegen sein.Nach der ersten EZB-Ratssitzung im neuen Jahr bestätigte EZB-Präsident Draghi die bisherigen Ein- schätzungen der Währungshüter, wonach die Risiken für die Konjunktur „abwärtsgerichtet“ und die für die Inflation als „weitgehend ausgeglichen“ angesehen werden. Die Notenbank behält sich vor, alle verfügbaren Instrumente einzusetzen, um die Preisstabilität „in beide Richtungen“ zu gewährleisten. Als mögliche Trigger für eine neuerliche Expansivmaßnahme der EZB führte Draghi neben einer Verschlechterung des Inflationsausblicks auch einen unbeabsichtigten Zinsanstieg am Geldmarkt an. Daher wird der Fokus der Finanzmarktteilnehmer in den kommenden Monaten vor allem auf die Entwicklungen in diesen Bereichen gerichtet sein (weitere Erläuterungen, auch zur Zinsentscheidung der Bank of England: siehe Seite 4). Der Euro gab nach der EZB-Pressekonferenz zum US-Dollar leicht auf knapp 1,36 USD nach.In Deutschland hat die gute Lage in den Auftragsbüchern der Unternehmen im November auch zu einer Steigerung der Outputaktivitäten geführt. So legte die Industrieproduktion im Berichtsmonat um 1,9 % gg. Vm. zu. Die Jahresrate zog mit 3,5 % auf den höchsten Stand seit November 2011 an. Unter der recht konservativen Annahme einer stabilen Fertigung im Schlussmonat 2013, würde im 4. Quartal ein kleiner Quartalszuwachs von 0,1 % verzeichnet werden. Vor allem die Investitionsgüterproduktion gewann an Dynamik (5,1 % gg. Vm.), aber auch der Output an Vorleistungs- (+1,2 % gg. Vm.) und Konsumgütern (+1,8 % gg. Vm.) wurde gesteigert. Während die Produktion im Bausektor (+0,7 % gg. Vm.) ebenfalls zunahm, wurde im Energiesektor vor dem Hintergrund der milden Witterung im Vergleich zum Oktober 3,3 % weniger produziert. Per Saldo ergibt sich ein Bild, dass unsere Einschätzung einer positiven Ent- wicklung der deutschen Wirtschaft untermauert. Im 4. Quartal 2013 dürfte ein BIP-Plus von 0,5 % gg. Vq. erzielt worden sein.

film-theorie-medien
film-theorie-medien