Die spanische Tesoro Público hat gestern Vormittag ihre Emissionspläne für das laufende Jahr bekanntgegeben. Danach plant das Schatzamt die Emission von Anleihen in Höhe von 133,3 Mrd. EUR. Dies entspricht dem vierten Anstieg in Folge. Von dem Gesamtbetrag sind 23 Mrd. EUR für den Liquiditäts- fonds der autonomen Regionen (Fondo de Liquidez Autonómico) gedacht. Der Anstieg gegenüber 2013 (128,4 Mrd. EUR, davon 125,3 Mrd. EUR in Form von Bonos und Obligaciones) wird durch die auf 67,9 Mrd. EUR (+6 Mrd. EUR) ansteigenden Tilgungen notwendig. Anders als im Vorjahr, als die Geld- marktschuld deutlich erhöht wurde, plant Spanien für 2014 mit einem konstanten Wert, der zum 31. Dezember 2013 bei 88,5 Mrd. EUR lag. Dies soll durch Emissionen in Höhe von 109,1 Mrd. EUR erreicht werden. Je nach Laufzeit der T-Bills kann sich dieser Betrag jedoch ändern, um das angestrebte Ziel zu erreichen. Sollte Spanien tatsächlich mit 109,1 Mrd. EUR auskommen, müsste der Großteil der Letras mit einer Ursprungslaufzeit von neun oder zwölf oder Monaten ausgestattet werden. Unter dem Strich belaufen sich die geplanten Nettoemissionen auf 65 Mrd. EUR, was gegenüber 2013 einen Rückgang um fast 7 Mrd. EUR bedeutet. Dies ist eine Folge der gegenüber 2013 geringeren Defizitschätzung.

Die Tesoro Público hat bereits in der Vergangenheit mehrfach laut über die Emission inflationsindexierter Staatsanleihen nachgedacht. Im Emissionsplan für 2014 wird nun erstmals konkret angekündigt, dass – entsprechende Marktbedingungen vorausgesetzt – die Auflage von ILBs vorgesehen ist. Die Bonds sollen an die europäische Inflation gekoppelt sein und mit einem Deflationsschutz versehen werden. Das Schatzamt plant, im Laufe der kommenden Jahre eine eigene Kurve liquider inflationsindexierter Anlei- hen zu etablieren. Damit würde das Universum von ILB-Emittenten in der Eurozone wieder auf vier ansteigen. Nach dem Ausstieg Griechenlands waren in der Eurozone nur noch Italien, Frankreich und Deutschland in diesem Segment aktiv. Spanien erhofft sich durch den Eintritt in diesen Markt eine Ver- breiterung der Investorenbasis und sollte mit dem Produkt aufgrund der derzeit geringen Diversifikati- onsmöglichkeiten offene Türen einrennen. Unverändert bleibt das Muster der Emissionen: 24 Mal im Jahr – in der Regel (aber nicht immer) am ersten und dritten Donnerstag eines jeden Monats – werden Anleihen auktioniert. Neue Anleihen sollen mit Laufzeiten von 3, 5, 10, 15 und 30 Jahren aufgelegt werden, die drei letztgenannten jeweils als Syndizierung. Bereits heute findet die Auktion eines neuen, im April 2019 fälligen Bonds statt. 6- und 12-Monats-Lettras werden meist am dritten und 3- sowie 9-Monats- Lettras meist am vierten Dienstag eines jeden Monats emittiert. Die Emission von Fremdwährungsanleihen soll wie bisher weiterbetrieben werden. Im abgelaufenen Jahr wurden so 2 Mrd. USD eingesammelt.

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