Die längerfristigen Inflationserwartungen seien nach wie vor fest verankert und vereinbar mit der EZB- Zielmarke von knapp 2 %. Der Einsatz zusätzlicher geldpolitscher Instrumente sei abhängig davon, welches Risikoszenario sich gegebenenfalls einstellen wird. Fazit: Die EZB bleibt wachsam, ein akuter Handlungsbedarf zeichnet sich derzeit aber nicht ab.

Die Bank of England hielt das Leitzinsniveau (0,50 %) ebenfalls konstant und adjustierte auch nicht das Volumen der Assetaufkäufe (375 Mrd. GBP). Wie üblich erfolgte keine Presseerklärung. Im Juli 2013 hatte die Bank of England eine „forward guidance“ eingeführt, nach der erst ab einer Arbeitslosenquote von 7 % über eine Verschärfung der Geldpolitik nachgedacht wird. In den letzten Monaten überraschte die Arbeitslosenquote auf der Unterseite und sank per Oktober 2013 auf 7,4 %. Wir erachten es zwar als durchaus möglich, dass im 4. Quartal 2013 der Wert von 7,0 % schon erreicht worden ist; die Notenbank hatte in ihren Ausblick vom November 2013 für das Schlussquartal 2013 noch einen Wert von 7,6 % unterstellt. Aber schon zuletzt betonte die Notenbank, dass es keinen Automatismus hin zu Leitzinserho hungen gebe, sofern der angeführte Schwellenwert unterschritten werde. Dies dürfte umso mehr gelten, solange der Inflationsausblick sich weiter günstig entwickelt und sich der Zielmarke der Notenbank (2 %) weiter von oben annähert. Insofern rückt in den Mittelpunkt des Marktinteresses schon der nächste Infla- tionsausblick der Notenbank, der am 12. Februar veröffentlicht wird. Man seht derzeit keine Ansatzpunkte dafür, dass die britische Notenbank bereits in diesem Jahr an der Zinsschraube drehen wird.


Seit mehr als einem halben Jahr schon sitzen die Sterling-Bullen zum US-Dollar am längeren Hebel. Auf den ersten Blick ist für das britische Pfund dabei auch weiterhin der Weg für zusätzliche Kursgewinne geebnet. Dafür spricht vor allem der Bruch des Abwärtstrends seit 2009 (akt. bei 1,6285 USD). Durch das Überwinden dieser Trendlinie wurde schließlich eine symmetrische Dreiecksformation „bullish“ aufge- löst, was zu nachhaltigem Rückenwind führen sollte. Doch das charttechnische Bild hat trotz dieser günstigen Weichenstellung auch erste Risse, besonders mit Blick auf die technischen Indikatoren. So notiert der Stochastik auf Wochenbasis längst auf überkauftem Niveau (siehe Chart), zudem belasten auf Tages- basis negative Divergenzen den guten Eindruck. Um die günstige Ausgangslage nicht zu verspielen und den angeführten Ausbruch zu untermauern, sollte das britische Pfund zeitnah die nächsten Widerstände angehen, die sich zunächst in Form des jüngsten Verlaufshochs und des Hochs vom August 2011 bei 1,6608/22 USD ausmachen lassen, bevor das Jahreshoch 2011 bei 1,6751 und anschließend das Jahres- hoch 2009 bei 1,7047 USD warten. Vor einer Korrektur schützt derweil kurzfristig der Aufwärtstrend seit Juli (auf Tagesbasis akt. bei 1,6375 USD), der zudem durch die 38-Tages-Linie (akt. bei 1,6370 USD) verstärkt wird. Unterhalb dieser Marken droht ein Wiedersehen mit dem o. g. Abwärtstrend und damit die Nagelprobe, wie valide der Ausbruch tatsächlich ist.

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