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Glossar


Scholastik: Von lat. schola (Schule) und bezeichnet das Betreiben von Philosopie und Theologie im abendländisch-christlichen Mittelalter des 9. bis 15. Jahrhundert zuerst in Klöstern und später in Universitäten. Im Disput werden theologisch-philosophische Fragen erörtet und schrifitlich fixiert.

Universalienstreit: In der scholastischen Philosophie ist der Universalienstreit die Auseinandersetzung über die Bedeutung und die Gültigkeit der Universalien. Der (Begriffs-) Realismus erklärt, die Allgemeinbegriffe (Universalien) hätten eine objektive, von unserem Bewußtsein unabhängige Realität so wie die physischen Dinge, die uns umgeben. Die Universalien gingen in ihrer objektiven Realität den physischen Dinge voraus (Essenz vor Existenz). Der Nominalismus hielt dagegen die Universalien nur für bloße Namen (nomina), die nach den Dingen in umserem Verstand, Bewußtsein als Sprache gebildet werden (Existenz vor Essenz). Entgegen den üblichen damaligen akademischen Disputen der Scholastiker hatte der Universalienstreit letztlich die Frage des Verhältnisses von Materie und Bewußtsein zum Gegenstand. Der unter theologischer Hülle verborgene philosophische Sinn lief auf die Frage hinaus, ob die objektiv-realen Dinge den Ideen (Nominalismus) oder die Ideen den Dingen (Realismus) vorausgehen.

Universalien: In der scholastischen Philosophie die Allgemeinbrgiffe, welche die Gattung und Art bezeichnen. Die "Menschheit" ist der Universalbegriff zum Individuum "Mensch". Der Mensch im allgemeinen ist eine Idee, die unabhängig vom Menschen als Einzelwesen existiert und - wie in einem Plan - seine konkrete Existenz bestimmt.

Nominalismus: Im Universalienstreit des Mittelalters Bezeichnung für jene Richtung, die im Gegegnsatz zum Realismus den Allgemeinbegriffe, den Universalien, keine reale Existenz zuchrieb. Die Nominalisten erklärten nur die einzelnen individuellen Dinge als real und die Universalien als Namen (lat. nomina), die lediglich die Gesamtheit der einzelnen Dinge bezeichnen.

Realismus: Im Universalienstreit des Mittelalters die Bezeichnung für jene Auffassung, die den Allgemeinbegriffen, den sogenannten Universalien, reale Existenz im Sinne idealer Wesenheiten und Vorrang vor den Einzeldingen gab, wärend die Nominalisten betonten, daß die Universalien nur begrifflich-gedankliche Abstraktionen seien. Der philosophische (Begriffs-) Realismus vertritt die Position, daß es eine von unserem Bewußtsein reale Aussenwelt gibt, die jedoch das Ergebnis von Ideen, Gott oder geistigen Seinsprinzipien ist. Eine solche Auffassung hat nichts mit unserem heutigen materialistischen Verständnis der Aussenwelt zu tun und auch nichts mit unserem heutigen Begriff des Realismus. Der scholastische (Begriffs-) Realismus ist darum auch eher ein Idealismus.